Macchi MC 202 "Folgore"


Macchi MC 202 Serie VIII
70. ,Squadriglia  3. Stormo,
Cerveteri, März 43.



Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges stand der Regia Aeronautica kein brauchbarer Reihenmotor zur Verfügung. Der bullige Fiat A 74 RC 38 Doppelsternmotor, mit nur 840 PS, diente als Antrieb für ihre Standartjäger, der Macchi MC 200, der Fiat CR 42 (Doppeldecker), und der  Fiat G 50 . 
Durch ihre überragende Wendigkeit konnte sich die MC 200 noch halbwegs behaupten. 
 
 

Macchi MC 200,
365. Squadriglia, 21. Gruppo autonomo.
Russland, Januar 42.

Die beiden Fiat Jäger hatten aber gegen eine Hurricane, eine D. 520 oder gar einer Spitfire kaum eine Chance. In dieser Situation bat 1939 Alfa Romeo, um die Lizenz, den Daimler Benz DB 601 bauen zu können. Dieser Motor wurde in einer modifizierten MC 200 installiert.
Man entwickelte noch neue Tragflächen, und hatte damit einen Jäger, der den Vergleich, mit den besten Maschinen der Gegenseite nicht zu scheuen brauchte.
 
 

Macchi MC 202,
81. Squadriglia, 6. Gruppo, 1. Stormo.
Im Hintergrund eine MC 200.

Erst Ende 41 hatte die "Folgore" in Nordafrika ihr Debüt, und erwarb sich einen guten Ruf, als schneller und wendiger Jäger. Bei ihrer Feuertaufe am 26. November stießen die MC 202 
der 9. Gruppo auf einen Pulk von Curtiss Kittyhawk, und schossen ohne eigene Verluste sieben Engländer ab. Einziger Mangel war die allzu schwache Bewaffnung, von nur zwei 12,7 mm MG. Ab der Baureihe Serie VI wurden noch zwei 7,7 mm MG in den Tragflächen eingebaut, um die Feuerkraft etwas zu erhöhen. Im Einsatz erwies sich die MC 202 der Hurricane und der Kittyhawk als klar überlegen, und konnte es auch getrost mit der Spitfire Mk. V aufnehmen.
Wäre sie bereits im Sommer 1940 zur Verfügung gestanden, hätte sie eine entscheidente Rolle im Mittelmeerraum spielen können. Zudem vermochte es die italienische Rüstungsindustrie  nicht, diesen Klassejäger in größeren Stückzahlen  zu liefern, nur ca. 1 300 Maschinen verließen die Werkshallen. 
Mit dem erscheinen des DB 605 wurde die MC 202 zur MC 205 "Veltro" weiterentwickelt.
Aber auch von der "Veltro" wurden viel zu wenige Exemplare hergestellt. Denn parallel zur MC 205, wurde auch die MC 202 und sogar noch die MC 200 weitergebaut. Dies war eine unverantwortliche Verschwendung von Resourcen. So mußten noch 1943 italienische Piloten, in den offenen Cockpits  ihrer obsoleten Fiat G 50 oder MC 200 gegen die Anglo - Amerikaner aufsteigen. 
Sufficit animus! ( der Mut genügt!) - war ein Leitsatz der Regia Aeronautica. 
Aber Mut allein genügte eben nicht.
 


techn. Daten:
Macchi MC 202 "Folgore" Serie VII


                     Spannweite 1o,58 m
                     Länge   8,85 m
                     Leergewicht 2 350 kg
                    Motor Alfa Romeo RA 1000 RC 41 mit 1 175 PS
                    V-max 599 km/h
                    Reichweite 765 km
                   Bewaffnung zwei 12,7 mm MG u. zwei 7,7 mm MG



 
 
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