Chronik des JG 27

Gliederung, Stellenbesetzung, Liegeplätze, Maschinen,



  Juni 1941
   "Unternehmen Barbarossa"


Unternehmen Barbarossa, 22. Juni 41
Luftflotte 2, Ostpreußen, Warthegau
 
 

Stab JG 27 Suwalki Bf 109 E-4, F-2
II./JG 27, Hptm.   Lippert Berznicki Bf 109 E-7
III./JG 27, Hptm.   Dobislav Suwalki Bf 109 E-3/4, F-2

 
 
Am Sonntag den 22. Juni 1941 überschritt, gegen 03.05 Uhr morgens, die dt. Wehrmacht, auf einer 
1930 km langen Front, die Grenze zur Sowjetunion. Der größte Feldzug der Weltgeschichte hatte begonnen. Auch wenn die Gründe für den Angriff im Osten, dem "Unternehmen Barbarossa",
hier nicht detailliert da zulegen sind, kann aber gesagt werden, daß alle politischen und militärischen Aktionen Hitlers nur ein Ziel kannten: die Sowjetunion. Hier wollte er den "Lebensraum" gewinnen, 
sowie den verhaßten "jüdisch-bolschewistischen Weltfeind" vernichten. 
Bis zum Angriffstag hatte die Luftwaffe ca. 2 770 Maschinen, darunter 830 Bf 109 und 90 Bf 110,
an die zukünftige Ostfront verlegt. Somit lagen ungefähr 60 % ihrer Einsatzstärke nun im Osten.
In den meisten Jagdgruppen wurden bereits die neuen Bf 109 F geflogen.
Die älteren "Emil" Versionen rüsteten aber immer noch einige der "einmot" Jagdverbände aus. 
 
 

Bf 109 E-7,
Ofw. Hermann Graf, 9./ JG 52, 
Ostfront im Juni 41. 

In Frankreich, an der Kanalfront, blieben nur JG 2, JG 26 und kurzfristig noch die II./ JG 52. 
Die über den gesamten Reichsgebiet verteilten Kräfte von JG 1 sollten die Lufthoheit über Deutschland gewähren. Auch lagen nun fast sämtliche Bombereinheiten im Osten.
 
 

Bf 109 F-2,
III./ JG 2 "Richthofen",
Caen, Frankreich, Juni 41.

Deutschland wußte, zu Beginn des "Unternehmens Barbarossa", Rumänien (Kriegseintritt am 22.06.41) als Verbündeten auf seiner Seite. Das Balkanland steuerte u.a. 17 Jagdstaffeln bei.
Davon flogen die Staffeln Nr. 56, 57 und 58 der Grupul 7 die Bf 109 E-3/4. Die Grupul 8 setzte in ihren drei Staffeln die IAR 80 ein. Neben diesen beiden Mustern kamen noch die Heinkel He 112 B
der Grupul 5 und die Hawker Hurricane Mk. I der Escadrila 53 (53. Jagdstaffel) zum Einsatz.
Rumänien stellte von allen Verbündeten Deutschlands das größte Militärkontingent zum 
Kampf gegen die Sowjetunion.
 
 

Heinkel He 112 B-2,
Grupul 5 (5. rum. Jagdgruppe)
Rumänien, 22. Juni 41.

Am 26. Juni trat auch Finnland in den Krieg ein. Das Land hatte aber einen Sonderstatus. Es war nicht Mitglied des "Dreimächtepaktes", und sah diesen Kampf als Fortsetzung des Winterkrieges 39/40 an   der Seite des Reiches. Im Laufe der nächsten Wochen sollten noch Ungarn, die Slowakei und Kroatien dazu kommen. Diese genannten Staaten beteiligten sich aus den unterschiedlichsten Gründen an dem "Kreuzzug gegen den Bolschewismus". Insgesamt brachten sie ca. 900 Flugzeuge zum Einsatz. 
 
 

Avia B-534 IV,
2. slowakische Jagdgruppe,
Westukraine, Juli 41.


Reggiane Re. 2000 "Heja",
Erprobungsstaffel Re. 2000, 
der ungarischen Luftwaffe.
Ostfront, August 41.

Als weitere Verstärkung, traf im August 41, noch das ital. Corpo di Spedizione Italiano di Russia (C.S.I.R.) mit drei Divisionen, an der Ostfront ein. Die Regia Aeronautica verlegte neben 
der 61. Aufklärungsgruppe und der 245. Transportstaffel noch die 22. Gruppo Autonomo C.T. 
(22. Unabhängige Jagdgruppe) mit ihren Macchi MC 200 nach Russland. 
Die Jagdgruppe verfügte über vier Staffeln, eine mehr als üblich, mit insgesamt 52 Macchi MC 200.


Zu Beginn des Ostfeldzuges, waren die russ. Luftstreitkräfte trotz großer numerischen Überlegenheit, flugtechnisch und technologisch der Luftwaffe klar unterlegen. Die deutsche Aufklärung glaubte sogar zu wissen, "Russland stände im Flugzeugbau erst an der Schwelle zur Neuzeit".
Ihre Standardjäger, die Polikarpow I- 152, I- 153 (beides Doppeldecker) sowie die I-16, 
wurden von den Bf 109 E u. F völlig deklassiert. 
 
 

Polikarpow I- 152,
Mittelabschnitt der Ostfront,
Juni 41.

Auch die zu dieser Zeit besten sowjet. Jäger, wie die Mikojan MiG- 3, die Lawoschkin LaGG-3
oder die Yakowlew Yak-1, waren für die erfahrenen Luftwaffenpiloten in ihren 
Messerschmitt Bf 109 E und F keine allzu ernste Bedrohung. Doch das auftreten dieser Typen belegte gleich zu Beginn des Feldzuges die völlige Fehleinschätzung der sowjet. Flugzeugindustrie. 
Ähnlich erging es übrigens auch dem Heer, das durch das erscheinen der russ. T-34 und KW-1 Panzer völlig überrascht wurde. Diese Kampfwagen degradierten die dt. PaK zu "Panzeranklopfgeräten". 
Dies sollten jedoch nicht die einzigen Überraschungen des Feldzuges bleiben.
 
 

Mikojan MiG-3,
Mittelabschnitt der Ostfront,
Sommer 41.

Zum Glück waren diese moderneren Jäger noch nicht in großen Stückzahlen im Einsatz.
Aber keinesfalls darf angenommen werden, das die Luftwaffe "leichtes Spiel" hatte. 
Sobald "der Russe" die erste Schockphase überwunden hatte, leistete er allerorts 
(wie auch am Boden) hartnäckigen Widerstand. Bis hin zur Selbstopferung! 
Nicht selten kam es vor, das "Stalins Falken" versuchten, nachdem ihre Munition verschossen war, deutsche Flugzeuge durch rammen zum Absturz zu bringen.


Vier km vor der russischen Grenze, in Berznicki, lag die II./ JG 27. 
Die III./ JG 27 und der Stab belegten den Horst Suwalki. Unterstellt war das Geschwader 
dem VIII. Fliegerkorps, unter Freiherr v. Richthofen, im Bereich der Heeresgruppe Mitte. 
Erster Kampfauftrag des Geschwaders war der Angriff auf russ. Flugplätze jenseits der Grenze. 
Mit untergehängten SD-2 Bomben flogen die Bf 109 die feindlichen Plätze an und zerstörten 
80 Maschinen der völlig überraschten Russen. Über Grodno kam es dann zu ersten Luftkämpfen,
in deren Verlauf die beiden Gruppen des JG 27, dreizehn Abschüsse erzielten. 
Die dem Geschwader unterstellte III./ JG 53 holte sogar 36 Russen vom Himmel. 
 
 

Bf 109 F-2,
Lt. Jürgen Harder, TO der III./ JG 53,
Sobolewo, 22. Juni 41.

Aber diese Erfolge wurden durch einen schweren Verlust überschattet:
Nach dem Abschuß einer Polikarpow I-16, wurde Maj. Schellmann's Messerschmitt, durch Trümmer
des russ. Jäger, getroffen. Der Kommodore des JG 27 mußte hinter den russ. Linien notlanden 
und geriet in Gefangenschaft. Wie sich dann herausstellte, wurde er zwei Tage später 
vom NKWD (russ. Geheimpolizei) erschossen. 
 
 

Polikarpow I- 16 Type 10,
Juni 41.

Daraufhin bekam, am Nachmittag, die II./ JG 27, in Berznicki, Besuch von sowjetischen Bombern. 
Die Alarmrotte schoß eine DB 3 ab, die Platz Flak eine weitere. Aber dennoch wurde eine Bf 109 zerstört. Am zweiten Tag des Feldzuges liessen sich keine Russen am Himmel blicken,
und so wurden die Verbände zu Tiefangriffen eingesetzt. Bei diesen Einsätzen wurde Olt. Wiesinger, bekannt durch sein Abenteuer in Griechenland, durch Flak getroffen und stürzte tödlich ab. Nach zehn Luftsiegen ereilte den schneidigen Piloten das Schicksal . Mittlerweile hatte an Stelle von Schellmann Maj. Woldenga die Führung des Jagdgeschwaders übernommen.
Am 25. Juni verlegten beide Gruppen nach Wilna und wurden gleich in heftige Luftkämpfe verwickelt. Die Bf 109 holten 53 Maschinen herunter, Lt. Langanke davon alleine 7. 
Zum 01. Juli erhielt die II./ JG 27 den Befehl, ihre Jäger und Ausrüstung an die III. Gruppe abzugeben. Durch enormen Verschleiß war die Zahl der einsatzfähigen Flugzeuge beider Gruppen auf die Hälfte abgesunken. Durch diese Maßnahme wurde die III./ JG 27 wieder aufgestockt, während die II./ JG 27 zurück in das Reich verlegte, um auf die neue Messerschmitt Bf 109 F umzurüsten. 
Bis zum 29. Juni gelang es der Luftwaffe, 4 017 Maschinen in Luftkämpfen bzw. am Boden zu zerstören, und die absolute Luftherrschaft zu erringen. 
Viele russ. Maschinen wurden auch im flugfähigen Zustand erbeutet.
 
 

Auf einem von der Wehrmacht eingenommenen
Feldflugplatz der Sowjets.
Durch Luftangriffe zerstörte Polikarpow I- 153.

Durch diese Luftüberlegenheit, konnten vor allem die Stukas ungehindert zur taktischen Nahunterstützung der Infanterie- und Panzerdivisionen eingesetzt werden. 
Die Jagdgruppen machten ihre Abschüsse "en masse" geltend. So am 30. Juni, als nicht weniger als  114 sowjet. Maschinen abgeschossen wurden. Unter seinem Kommodore Oblt. Werner Mölders
erreichte das JG 51, am selben Tag, als erste Einheit die Tausender-Marke (1 000. Abschuss seit Kriegsbeginn). Der Herbst begann mit heftigem Regen, der die Liegeplätze in "Schlammplätze" 
verwandelte. Dazu wurde es langsam ungemütlich kühl. Am 11. Sept. kam es noch mal zu harten Luftgefechten, in deren Verlauf die III./ JG 27 neun Abschüsse erzielen konnte. 
Durch einen Motortreffer wurde Lt. Hans Richter gezwungen eine Notlandung durchzuführen, wobei er aber Bäume steifte und abstürzte. Lt. Richter, mit 22 Luftsiegen einer der bisher erfolgreichsten Piloten des Geschwaders, verbrannte in seiner Messerschmitt Bf 109.
Bis Ende Sept. 41 war Leningrad erreicht, die Heeresgruppe Mitte stand 500 km vor Moskau. 
Auch die Heeresgruppe Süd stand tief im Feindesland. 
Der Wintereinbruch hielt im Jahre 1941 früh seinen Einzug. Die Wehrmacht wurde hiervon recht unvorbereitet überrascht. Bei den Staffeln des JG 27 gab es keine Winterkleidung oder gar Öfen. 
Die Männer polsterten ihre Unterkünfte mit Stroh aus, und bastelten aus Milchkannen kleine Öfen. Der Frost erschwerte dem Bodenpersonal, die Jäger einsatzbereit zu halten. Die Motoren sprangen schlecht an, oder die Waffen "klemmten". Die Sowjets wurden von diesem Wetter nur wenig behindert. Ihre Jäger und Bomber waren trotz Frost täglich im Einsatz und belegten die 
dt. Frontflugplätze mit Bomben. Bei der Abwehr eines solchen Angriffes kehrte Ofw. Blazytko nicht zurück. Der Sieger aus 25 Luftkämpfen geriet in Gefangenschaft.
In dieser Zeit tobte im Bereich der Heeresgruppe Mitte die Doppelschlacht von Wjasma-Brjansk. Mehrere russ. Armeen saßen hier im Kessel und gingen der Vernichtung entgegen. Mit dem siegreichen Ende dieser Umfassungsoperation, am 07. Okt., hielt man Deutscherseits den Ostfeldzug militärisch für entschieden. Auch in London und Washington sah man die Situation ähnlich, und bereitete sich auf einen deutschen Sieg im Osten vor. Niemand gab den Russen, nach den entsetzlichen Verlusten die die Rote Armee bisher hin nehmen mußte, noch eine Überlebenschance. 
Der Zusammenbruch der Sowjetunion schien unmittelbar bevor zu stehen.
Auch die III./ JG 27 verlegte an dem Brennpunkt der Kesselschlacht, und lag nun bei Smolensk. Schneetreiben und strenger Frost verhinderten jedoch fast sämtlichen Flugbetrieb. 
Nur die Russen waren in der Luft!
In diesen Tagen tauchten die ersten Gerüchte über eine Rückverlegung in die Heimat auf. 
Diese Vermutungen wurden schließlich zur ersehnten Gewißheit. 
Am 16. Okt. 41 verabschiedete General von Richthofen den Stab und die III./ JG 27. 
Der Abschied von der Ostfront ist wohl niemandem schwer gefallen. Erst in den letzten Kriegsmonaten sollte das Geschwader wieder auf die Russen treffen. Dann jedoch unter anderen Voraussetzungen!
Im weiteren Verlauf des Feldzuges startete im Anschluß an der Umfassungsschlacht von Wjasma-Brjansk, in deren Verlauf die Russen ca. 660 000 Mann verloren, 
die Operation "Taifun"- der Sturm auf Moskau. Am 27. Nov. stand die Wehrmacht 30 km vor Moskau. Weiter sollte sie aber nicht mehr kommen. 
 
 

Polikarpow I-153,
Dezember 41.

Temperaturen stellenweiße unter -30' und der Einsatz frischer sibirischer Divisionen zwangen die Wehrmacht zum Rückzug. Der Blitzkrieg gegen die Sowjetunion war gescheitert. Im Dezember 41 wurde dann sogar die gesamte Luftflotte 2 aus Russland abgezogen, um sie in den Mittelmeerraum zu verlegen. Diese Entscheidung fiel bereits im Oktober. Die angespannte Situation in Nordafrika, und die Unfähigkeit der Italiener, Malta nieder zu Halten, machte diese Maßnahme notwendig.
Zudem mußten einige Einheiten zur Auffrischung in die Heimat verlegt wurden. Dadurch verfügte die Luftwaffe nur noch über 1 700 Maschinen an der Ostfront. Dies zeigte, wie "kurz das Hemd" der Luftwaffe schon zum Jahreswechsel 41/42 war. Die verlegten Verbände wurden, im Verlauf der Schlacht um Moskau und der darauffolgenden Abwehr der russ. Gegenoffensive, schmerzlich vermißt. 


In der kurzen Einsatzzeit an der Ostfront, erzielten die beiden Gruppen und der Stab des Geschwaders 270 Abschüsse. Hier die erfolgreichsten Flugzeugführer des JG 27 während des Einsatzes im Osten:
 
 

Olt. Graf Kageneck 47 Luftsiege
Ofw. Blazytko 25     "
Olt. Lass 12     "
Fw. Bauer 9       "
Ofw. Sawallisch 8       "
Olt. Tangerding 8       "
Fw. Wassermann 8       " 

Waren die eigenen Verluste auch nicht sehr groß, so trafen sie jedoch eine Reihe erfahrener Flugzeugführer. Besonders der Verlust von Kommodore Schellmann, der seit Kriegsbeginn 
25 Luftsiege erringen konnte und ein vorbildlicher Offizier war, traf das Geschwader hart. 
Schellmann hatte bereits im span. Bürgerkrieg gekämpft, wo er 12 Abschüsse erzielen konnte. 


Ende September 41 wurde dem JG 27 ein neuer, recht exotischer, Verband eingefügt.
Die 1. Escuadrilla de Caza (1. spanische Jagdstaffel).
In Spanien wurde der Beginn des Ostfeldzuges von großen Teilen der Bevölkerung mit Genugtuung und großer Freude zur Kenntnis genommen. Für General Franco bot sich zudem die Möglichkeit, durch die Entsendung von Freiwilligen, seine "Schuld" an Deutschland, für dessen Unterstützung im Bürgerkrieg begleichen zu können, ohne einen direkten Kriegseintritt wagen zu müssen. 
Zum Einsatz kamen, neben einer Infanteriedivision, auch die genannte Jagdstaffel. 
Die 17 Flugzeugführer der 1. Escuadrilla de Caza waren die Elite der spanischen Luftwaffe. 
Sie hatten insgesamt 79 Luftsiege im span. Bürgerkrieg errungen. Ihr Staffelkapitän, 
Commandante (Hptm.) Angel Salas Larrazabal, hatte hiervon allein 17 Abschüsse auf seinem Konto.
Unter ihren dt. Uniformen trugen die Spanier das blaue Hemd der "Falange" 
(faschistische Partei Spaniens), was ihnen den Beinamen Escuadrilla Azul (Blaue Staffel) eintrug.
 
 

Das Nationalitätsabzeichen der span. Freiwilligen.
Getragen am rechten Oberarm.

Obwohl die meisten Piloten der Spanier die dt. Kampftaktik kannten, wurde ihnen im Reich noch eine vertiefende Ausbildung gegeben. In der Jagdfliegerschule Werneuchen wurde den Fliegern die neusten Erkenntnisse des Luftkrieges Nahe gebracht. Des weiteren wurden sie auf die Bf 109 E eingewiesen. 
Die Einheit, nun als 15. (span.)/ JG 27 geführt, erreichte mit seinen zwölf Bf 109 E-7 am 26.09. den Frontflugplatz Moschna. Bereits bei ihrem ersten Einsatz verlor die Staffel Olt. Luis Alcocer, dessen Maschine sich bei einer Notlandung überschlug. Drei Tage später verlieh Freiherr v. Richthofen dem Staffelkapitän Commandante A. Sallas Larrazabal, für den Abschuss einer  Polikarpow I-16 
und einer Petlyakow Pe-2, das Eiserne Kreuz II. Klasse. 
 

Bf 109 E-7,
15. (span.)/ JG 27,
geflogen von Commandante A. Sallas Larrazabal,
UdSSR, Nov. 41.

Aber die hochqualifizierten und hochmotivierten Spanier waren unzufrieden. Statt zur "Freien Jagd", 
das ihrem Naturell ehr entsprach, wurden sie wiederholt zur Erdkampfunterstützung eingesetzt.
Die 15. (span.)/ JG 27 beteiligte sich an der Offensive gegen Moskau, bzw. der Abwehr des 
sowjet. Gegenangriffes. Der Rückzug der span. Einheit endete in Witebesk, hier erreichte sie, am 06. Jan. 42, der Befehl zum Rückmarsch in die Heimat. Nach 460 Einsätzen, 10 Abschüssen, 
der Zerstörung von 4 Maschinen am Boden und den Verlust von fünf eigenen Piloten (2 davon vermißt) trat die 1. Escuadrilla de Caza die Heimreise an. Als Ablösung erreichte am 08. Juni 42 
die 2. Escuadrilla de Caza, die als 15. (span.)/ JG 51 geführt wurde, die Ostfront. Insgesamt wurden fünf spanische Staffeln an der Ostfront eingesetzt, die es auf ca. 3 000 Feindflüge in Russland brachten. Hierbei schossen die span. Piloten 137 russische Maschinen ab. Die eigenen Verluste beliefen sich auf 18 gefallene und 2 vermißte Flugzeugführer. Im März 44 verließ die letzte span. Einheit, auf drängen der Westalliierten, die Front im Osten. Bei den Freiwilligen löste dieser Befehl Wut und Enttäuschung aus, und aus ihren Reihen schallte ein klares "No!". Die Spanier verließen die Ostfront ohne Freude. 
Das Verhältnis zu ihren Kameraden der Luftwaffe war gepägt von tiefer Achtung  und Kameradschaft. Diese Männer brachten mit ihren südländischen Temperament Farbe in das Grau der Wehrmacht. 
Sie hielten wenig von deutscher Disziplin, waren ständig auf der "Jagd" nach russischen Frauen und ließen sich ihren "Vino Tinto" einfliegen und schmecken. Aber ihr Enthusiasmus, ihre Kühnheit und nicht zu letzt ihr, auch vom katholischem Glauben geprägter, Antikommunismus, machten sie zu gefürchteten Gegnern. 
 



 
Die angezeigte Liste der Liegeplätze des Geschwaders ist nicht vollkommen!
Das JG 27 wechselte 1941 öfter seine Horste.
Das hier angegebene Verzeichnis will nur die wichtigsten Einsatzhäfen nennen.



 
 
April 41, Sprung nach Afrika.
1942, Auf dem "Schwarzen Kontinent".
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