Auf dem "Schwarzen Kontinent"
 

Zusammen mit den Jägern der Regia Aeronautica, versuchte das Geschwader den Luftraum über den dt. ital. Verbänden frei zuhalten. 
Die Italiener verfügten nun mit der Macchi MC 202 ( mit DB 601 Motor ) über einen der Messerschmitt vergleichbaren Jäger, allerdings in bescheidenen Stückzahlen. 
Die meisten ital. Einheiten mußten sich immer noch mit den alten CR. 42 (mit 1781 Exemplaren, der meist gebaute ital. Jäger!), G-50 und MC 200 begnügen.
 
 

Im Sommer 42 errang das Geschwader seine größten Erfolge. Seine Messerschmitts und die Macchi MC 202 der Italiener beherrschten den Luftraum, konnten aber wegen ihrer geringen Anzahl nicht überall sein.
Zudem litt das DAK, und mit ihm das JG 27, über den geringen Nachschub an Treibstoff, Munition usw..
Die Royal Navy und die RAF beherrschten den Seeweg zwischen Italien und Nordafrika. Von ihren Basen in Malta, unterbrachen die Briten, den lebenswichtigen Nachschub für die Achsenkräfte. Ein Großteil (im Schnitt 35 %) der Frachtschiffe und Tanker wurden auf den Weg nach Libyen versenkt. Die Wegnahme von Malta wurde, nach den Erfahrungen von Kreta, nur halbherzig geplant (Hitler sah den Mittelmeerraum stets als Nebenkriegsschauplatz), und schließlich fallen gelassen.
Die am 26. Mai begonnene dt. ital. Offensive führte bis nach El Alamein. Die Luftwaffe, flog mit ihren 312 Maschinen täglich ca. 400 Einsätze über der Front. Die Italiener brachten etwa 390 Maschinen zum Einsatz. 
Am 08. Juni 42 löste Obstlt. Eduard Neumann, Maj. Woldenga als Geschwaderkommodore ab. 
Die I. Gruppe wurde nun von Hptm. Gerhard Homuth geführt. 
Im gleichen Monat wurde durch Lt. Körner von der 2. Staffel, der 1 000 Luftsieg des Geschwaders erzielt. 
 

Anfang Okt. wurde die I./JG 27 für einige Wochen zur Auffrischung nach Sizilien verlegt. Sie übernimmt, von dort aus, den Begleitschutz für Bomber gegen Malta. Am 27.10 kehren die drei Staffeln nach Afrika zurück. Zu dieser Zeit bricht die große Gegenoffensive der Engländer los. In der Schlacht um El Alamein, zwingen die Briten mit einer vielfachen Übermacht, Rommel zum Rückzug. 
 
 

Nach der anglo - amerikanischen Landung (08. Nov. 42) in Franz. Nordafrika, 
( hierbei stoßen die Engländer und Amerikaner auch auf Wiederstand der Franzosen ), drohte nun den dt. ital. Verbänden die Einkreisung.
Eiligst wurden nun Verstärkungen in die bedrohte Region verlegt. 
Ausser vier (!) ital. Jagdstaffeln , kam aus Frankreich die II./JG 2 mit ihren
Focke Wulf Fw 190 A-4.
 
 

Von der Ostfront wurde die I./JG 53 und das JG 77 nach Libyen beordert. 
 

Just in diesen Tagen, beginnt am Don - Bogen und bei Stalingrad, die große Winteroffensive der Sowjets, die zum Untergang der 6. Armee führt. 
Wieder wurde ein Loch gestopft, und ein Neues tat sich auf!
Anfang Nov. 42 verlassen die ausgemergelten Gruppen des JG 27 den schwarzen Kontinent.
Die I. Gruppe verlegte in die Heimat, die III. Gruppe ging vorerst nach Kreta. 
Nur die II./JG 27 blieb noch, und schützte mit dem JG 77 die zurückweichenden Kolonnen der Achsenmächte. 
Mitte Dezember schlug auch für die II. Gruppe die Stunde der Ablösung, sie ging nach Sizilien. 
Von dort aus wurden noch täglich Einsätze nach Afrika geflogen.
Die dt. ital. Verbände wichen bis Tunesien zurück. 
Nach letzten, zähen Ringen, gingen am 13. Mai 43, mit der Kapitulation, die Kämpfe in Afrika zu Ende.

Denn 1300 Abschüssen des JG 27 in Nordafrika, steht der Verlust von 200 Messerschmitts im Luftkampf gegenüber. 
37 Piloten fielen, 27 gerieten in Gefangenschaft und 29 gelten bis heute als vermißt.